Einrichtungen der historischen toskanischen Villen

Welche bessere Weise könnte es geben um ein Haus gemütlich zu machen, als eine elegante und ausgesuchte Einrichtung? Die Herren der historischen toskanischen Villen hatten viele Räume einzurichten und folgten ihrem eigenen Geschmack und der Mode der Zeit. 

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Die verschiedenen Eigentümerwechsel und das Aufeinanderfolgen verschiedener Einrichtungstendenzen haben es den Gelehrten nicht leicht gemacht, zu begreifen, wie die Villen vor einigen Jahrhunderten eingerichtet waren und wie der Geschmack der einzelnen Familien gewesen ist. Einige Dokumente der jeweiligen Epoche und verschiedene Versinnbildlichungen schenken uns jedoch ein lebendiges Bild der Räume einiger Landvillen. Über die Villa Castello wissen wir beispielsweise, daß die Großherzöge der Familie der Medici Gemälde von Blumen, seltenen Pflanzen und Stilleben bevorzugten. Die Villa Ambrogiana beherbergte stattdessen viele Gemälde von Tieren, auch seltener Art, darunter ein Gemälde einer seltenen weißen Papageienart, die aus Indien stammte. Die Villa La Topaia widmete einen Teil ihrer Räume Gemälden von verschiedenen Traubenarten, die ausdrücklich beim Maler Bimbi in Auftrag gegeben wurden. Die Bilder von Diacinto Maria Marmi aus dem 17. Jahrhundert stellen Kommoden, Truhen, Gemälde, Kamine dar, so wie sie wohl in den Villen angeordnet waren. 

Verschiedene Villen hatten Korridore oder ganze Säle, die mit großen Wandteppichen ausgestattet waren. Die Themen der Wandteppiche waren meist Szenen der Jagd oder der Fischerei. Berühmt sind zum Beispiel die Säle der Wandteppiche der Villa Bianchi Bandinelli in Geggiano in der Nähe von Siena und der Villa Demidoff in San Donato in der Nähe von Florenz. Uns ist bekannt, daß sich in der Villa Demidoff Werke von Delacroix, von Demarne, von Greuze befanden. Der Prunk der Einrichtung der Villa Demidoff läßt sich auch aus den Namen schließen, die den verschiedenen Bereichen der Villa gegeben wurden: Säle der Flämischen und Holländischen Malerei, Saal der Modernen Französischen Malerei, Arabischer Salon, Türkischer Salon, Indischer Saal, Saal des Silbers, Saal des Elfenbeins, Saal der Mosaike und Saal der Statuen. Nicht fehlen durften die Russische Kapelle und die Katholische Kapelle. Da Prato beschrieb die mit Intarsien verzierten Türen und Fenster und insbesondere die Wände der Esszimmer mit Intarsien, die den Dom von Siena und den Dom von Orvieto darstellen.

Die Fotografien von Alinari aus neuerer Zeit zeigen uns den Luxus der Villa Fabbricotti, in der die Königin Viktoria von England im Jahre 1894 zu Gast war. Lampen aus Murano, wertvolle chinesische Vasen, stattliche Anrichten, Majoliken und Sofas und Sessel. Es sticht sogar ein Teppich aus Tigerfell hervor. Die Exzentrizität der Hausherren konnte man also aus den Einrichtungen ihrer Villen erkennen. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts bezieht der Jugendstil auch die Einrichtungen mit ein und ein Beispiel dafür ist die Villa Peragallo in Calenzano.

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